Forschungsergebnisse und Umfragen als Mittel zur Beeinflussung
Wer heute in gro�em Stil Menschen beeinflussen will, kann auf zwei bew�hrte Mittel zur�ckgreifen: Er kann behaupten, dies oder jenes sei "wissenschaftlich erwiesen", oder er kann eine Umfrage pr�sentieren, die etwas Bestimmtes ergeben haben soll. Nur wenigen Menschen ist bewusst, dass sich beides, Forschungsergebnisse und Meinungsumfragen (Demoskopie), nicht nur zur Abbildung der Realit�t eignet, sondern auch zur Manipulation der �ffentlichen Meinung.
Skeptisch sollte man immer dann sein, wenn zusammen mit den Ergebnissen nicht auch die Voraussetzungen und die Hintergr�nde geliefert werden. Ein Beispiel: Vor Jahren ergab eine "wissenschaftliche Studie", Lungenkrebs sei im Fr�hstadium heilbar. lm M�rz wurde nun bekannt, dass die Forschungsarbeiten von einem Tobakkonzern bezahlt wurden. Als man sich daraufhin n�her mit der Studie befasste, stellte man so viele Ungereimtheiten fest, dass eine sehr bekannte Wissenschaftszeitung, die die Ergebnisse urspr�nglich ver�ffentlicht hatte, von ihrem eigenen Artikel abr�ckte.
Vor allem bei der Pr�sentation von Forschungsergebnissen auf ideologisch umstrittenen Gebieten, etwa zum Klimaschutz oder zum Wandel der Familie, sollte man sich ein Minimum an Fragen stellen: Wer hat die Studie durchgef�hrt? Wer hat sie bezahlt? Welche Querverbindungen zu Personen, Organisationen und Unternehmen hat es gegeben und welche m�glichen Interessenkonflikte? Wer hat ein Interesse an genau diesem Ergebnis? Wie lautete die Frogestellung? Weicht sie von dem ob, was sachlich geboten gewesen w�re? Ob das behauptete Ergebnis einer Umfrage tats�chlich der Wahrheit entspricht, h�ngt von einer Reihe weiterer Faktoren ob, wobei es viel Raum f�r Schlamperei gibt und viele M�glichkeiten, das Ergebnis in die gew�nschte Richtung zu lenken. Auch hier ein Beispiel.
Mal angenommen, Sie wollen feststellen, ob eine Zielgruppe einer Aussage zustimmt oder diese ablehnt. Die Aussage k�nnte lauten: "Vorbestraften sollte verboten werden, eigene Vereine zu gr�nden." Sie k�nnte aber auch lauten: "Vorbestraften sollte nicht erlaubt werden, eigene Vereine zu gr�nden." Der Unterschied zwischen solchen Aussagen ist getestet worden und betr�gt etwa vier Prozent - obwohl "verboten" und "nicht erlaubt" auf dasselbe hinauslaufen. Die psychologische Ursache, warum sich Menschen eher f�r "nicht erlaubt" als f�r "verboten" entscheiden, ist, dass viele Menschen sich schwerer tun, einem ausdr�cklichen Verbot zuzustimmen. Somit kann man unter Ber�cksichtigung von psychologischen Erkenntnissen und einer geschickten Fragestellung Umfrage-Ergebnisse "produzieren", die keineswegs die tats�chliche Meinung der Befragten widerspiegeln.
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