Anl�sslich des 75. Jahrestages der Macht�bernahme Hitlers (30.Januar 1933) sei an eine Folge seiner Herrschaft erinnert, welche kaum bekannt ist: die rigide gesetzliche Regelung von Schulbesuchspflicht und Schulzwang.

Bereits im Jahr 1934 erfolgte die Einrichtung eines Reichskultusministeriums, wodurch der Einfluss des Reiches auf die Bildung und Erziehung der Jugend gesichert wurde. Im Reichsschulpflichtgesetz vom 6. Juli 1938 wurde in � 12 der sogenannte Schulzwang geregelt: "Kinder und Jugendliche, welche die Pflicht zum Besuch der Volks- und Berufsschule nicht erf�llen, werden der Schule zwangsweise zugef�hrt. Hierbei kann die Hilfe der Polizei in Anspruch genommen werden." Diese Regelung wurde von den meisten deutschen Bundesl�ndern unkritisch und zum Teil nahezu im Wortlaut in die jeweiligen Schulgesetze �bernommen.

Der deutsche Sonderweg - Schulbesuchspflicht und Schulzwang

Damit nimmt Deutschland mit seinem Bildungswesen innerhalb Europas in zweifacher Hinsicht noch heute eine unr�hmliche Sonderstellung ein: Erstens ist es das einzige europ�ische Land, welches fl�chendeckend die Schulbesuchspflicht aufrecht erh�lt und mittels Sanktionen f�r deren Einhaltung sorgt. Zweitens kennt nur Deutschland den oben erw�hnten Schulzwang.

W�hrend sich in anderen Staaten das Bildungswesen entsprechend moderner Erkenntnisse �ber die Vorteile individualisierten Lernens weiterentwickelt und zunehmend Freir�ume f�r neue Bildungswege geschaffen werden, wird in Deutschland die Schulbesuchspflicht zementiert - entgegen allen Erkenntnissen aus wissenschaftlichen Studien, welche belegen, dass Fernschulwesen, Flexischooling und Bildung zu Hause f�r Kinder, deren besondere Bed�rfnisse im �ffentlichen und privaten Pr�senzschulsystem nicht ausreichend erf�llt werden k�nnen, hervorragende Alternativen darstellen.

Geplante �nderung des BGB - R�ckschritt in zunehmende Unfreiheit

Im Sommer dieses Jahres soll eine �nderung des BGB in Kraft treten, welche familiengerichtliche Ma�nahmen erleichtern wird. Dazu geh�ren "Gebote zur Durchsetzung der Schulpflicht", welche bei Missachtung zum Verlust des elterlichen Sorgerechts f�hren k�nnen. W�hrend andere Staaten auf dem Gebiet der Bildung derzeit Schritte in Richtung von mehr Freiheitlichkeit machen, geht es in Deutschland diesbez�glich r�ckw�rts in zunehmende Unfreiheit. Dies ist nicht zuletzt eine Folge der niemals in Frage gestellten gesetzlichen Regelungen des Reichsschulpflichtgesetzes von 1938.

Familien verlassen das Land - Auswanderungsziel: Bildungsfreiheit

Derzeit verlassen etliche Familien das Land, um davor bewahrt zu bleiben, ihre Kinder in ein Schulsystem zwingen zu m�ssen, welches ihnen nicht gut tut. Darunter ist die aus den Medien bekannte Familie Neubronner aus Bremen, die Eltern selbstst�ndige Verleger, die beiden schulpflichtigen S�hne mit mittlerweile mehrj�hriger Erfahrung im schulbesuchsfreien Lernen. Die Schule, welche dieses Experiment im letzten Jahr begleitete, bescheinigte den beiden Jungen gute Lernerfolge und untadeliges Sozialverhalten. Doch das z�hlte nicht, die bremische Kultusbeh�rde bestand auf der Durchsetzung der Schulbesuchspflicht mittels Zwangsma�nahmen. Die Bildungsfreiheit, die alle anderen demokratischen europ�ischen und nichteurop�ischen Staaten gew�hren, l�sst manchen das Eigenheim und die gesicherte Existenz aufgeben - ein Armutszeugnis f�r Deutschland 75 Jahre nach dem Beginn des dunkelsten Kapitels der deutschen Geschichte.

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