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Losung des Tages

Besser wenig mit der Furcht des HERRN, als großer Reichtum und ein unruhiges Gewissen dabei!
Sprüche 15,16

Christsein in Deutschland 2006

Der Geschäftsführer des Christlichen Medienverbundes KEP, Wolfgang Baake, hat den Eindruck, „dass zahlreiche Politiker und Journalisten derzeit eine in dieser massiven Form selten da gewesene Rufmordkampagne gegen engagierte Christen führen. Und das scheint mir nur erst der Anfang zu sein.

 

“ Pastor Baake, der auch als Beauftragter der Deutschen Ev. Allianz am Sitz des Bundestages und der Bundesregierung tätig ist, kennt das Berliner Medien- und Politikpflaster, ist er doch oft in der Hauptstadt unterwegs und führt Hintergrund-Gespräche. Der Wetzlarer KEP-Mann machte seine Aussage in Bezug auf eine Medienkampagne, die ein Fernseh-Stück des TV-Senders Arte losgetreten hatte. Arte hatte am 19. September 2006 einen Beitrag über „Schöpfung und Evolution“ gesendet, in dem evangelikale Christen vorgestellt und als militante Fundamentalisten verunglimpft wurden. Die Sendung trug den Titel „Von Göttern und Designern – Ein Glaubenskrieg erreicht Europa“.

 

Besonders hart traf es die private, christliche Augus-Hermann-Francke-Schule in Gießen und einen Biologie-Lehrer am staatlichen Liebig-Gymnasium in Gießen, der neben der Evolutionstheorie auch den Schöpfungsbericht  um Unterricht behandelt. Infolge des TV-Beitrages stiegen viele große Tageszeitungen und auch die Politik auf das Thema ein und sprachen von einem „Kulturkampf an den Schulen“, der von Kreationisten heimlich geführt werde. Als Beispiele dienten Giessener Christen aus dem Arte-Film. Allein die Tatsache, dass in einem Schulunterricht neben der Evolutionstheorie auch die Schöpfung behandelt wird, ist vielen deutschen Meinungshüttern ein Dorn im Auge. Doch auch sowohl die August-Herrmann-Franke-Schule als auch der Lehrer des Liebig-Gymnasiums taten nichts Geheimes, gar Unterechtes. Der hessische Lehrplan empfiehlt zur Unterrichsteinheit „Evolution“, dieses Thema auch mit „Auseinandersetzungen mit philosophischen und religiösen Aussagen“ zu ergänzen und zu „erweitern“.

 

Dieser Umstand wurde in den Medien aber nicht erwähnt.

 

Bibeltreue Christen in Deutschland nehmen verstärkt wahr: Es weht uns ein stärkerer Wind ins Gesicht! Und der kommt von allen Seiten.

 

So wurde der 71-jährige Landwirt Heyode Vries aus Berumerfehn bei Norden nicht mehr für die Leitung seiner Kirchengemeinde berufen, weil er sich gegen die Frauenordination ausgesprochen hatte und sich dabei auf die Bibel bezog. Er protestierte öffentlich nach einem Vortrag seines zuständigen Superintendenten, als dieser in de Vries’ Gemeinde über „Frauen auf der Kanzel“ sprach. Als der Pietist kurze Zeit später zur Berufung in die Gemeinde-Leitung anstandt, lehnte dies der Kirchenkreis-Vorstand ab, obwohl de Vries von 1970 bis 1998 schon einmal Kirchenvorstand war und sich in seiner Gemeinde seit Jahrzehnten in Bibelstunden, Hauskreisen und als predigender Lektor engagiert.

 

Einen heftigen Gegenwind erlebte auch die aus Russland stammende Anna Findling, die in der ev. luth. St. Jakobi Kirchengemeinde  in Wietzendorf als Kirchenmusikerin  geringfügig beschäftigt war und auch den Gemeindechor leitete. Die hochkarätige Musikerin wurde aus dem Kirchenamt sofort entfernt, als bekannt wurde, dass sie sich noch einmal hatte taufen lassen. Sie war bereits als Kind orthodox getauft worden, doch sie wollte dies noch einmal bewusst  und in der Öffentlichkeit vornehmen, weil ihr dies nach gründlichem Bibelstudium vor Gott klar wurde. Als ihre „Wiedertaufe“ in einer ev. Freikirche bekannt wurde, trennte man sich „im gegenseitigen Einvernehmen“, wie es offiziell hieß.

Während Kirchen an einer Taufe vieles aufhängen, interessiert sich das offizielle Deutschland mit seiner christlichen Bundeskanzlerin nicht dafür. Als nach intensiven Gesprächen mit dem Rendsburger Gemeinde. Und Gefängnispastor Hans-Joachim Haeger ein in Abschiebehaft sitzender Muslim sich taufen ließ, unterschrieb er damit praktisch sein Todesurteil. Denn in seiner Heimat Afghanistan wird der Übertritt vom Islam zum Christentum mit dem Tode bestraft. Das interessierte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge allerdings nicht. Der Antrag aus Asyl wurde mit der Begründung abgelehnt, die Taufe sei nur ein „Vehikel zur Aufenthaltsverlängerung“. Erst Verwaltungsrichter sahen dies anders.

 

Das ist in einem anderen Fall allerdings nicht so. Obwohl Christen in Vietnam nachgewiesenermaßen brutalste Gewalt erleiden, sehen deutsche Behörden keinen Grund, vietnamesische Christen in Deutschland durch Asyl davor zu bewahren. Kalt und unbarmherzig werden sie abgeschoben – wenn ihnen nicht im letzten Moment „Kirchen-Asyl“ gewährt wird. Dieses ermöglicht beispielsweise eine ev. Kirchengemeinde in Kreuztal-Kredenbach einem evangelikalen Christen aus Vietnam. Tuan Ngo Van (43) harrt jetzt schon über 300 Tage im kirchlichen Gemeindehaus aus und betet und wartet, ob sich nicht doch eine Möglichkeit ergibt, Verfolgung und Gefängnis in seinem Heimatland zu entgehen. Denn juristisch sind in Deutschland alle Möglichkeiten ausgeschöpft. Mit unbeschreiblicher Hingabe und Ausdauer kümmern sich Kreuztaler Christen – vor allem aus ev. Gemeinschafts-Kreisen – um den bedrohten Glaubensbruder. Der studierte Geiger versucht, vor allem durch musizieren und Hausmeisterarbeiten in seinem selbst gewählten Gefängnis nicht „durchzudrehen“. Setzt er nämlich einen Schritt vor die Tür, kann er sofort verhaftet und abgeschoben werden.

 

Dass man allerdings auch in Deutschland als deutscher Christ wegen des Auslebens seines Glaubens ruckzuck in einem deutschen Gefängnis landen kann, erleben derzeit in Serie Christen, die ihre Kinder zu Hause unterrichten. Sie tun dies, weil sie ihre Kinder vor schädlichen Einflüssen der öffentlichen Schule bewahren wollen. Doch Heimschulunterricht ist in Deutschland verboten und kann deshalb bestraft werden. Weil sie nicht gewillt waren, die gegen sie verhängten Bußgelder zu zahlen, ordnete die Staatsanwaltschaft gegen eine Reihe von Heimschul-Eltern in den letzten Wochen mehrtägige Erzwingungshaft an. Dabei schreckte die Staatsanwaltschaft vor nichts zurück. So verhaftete sie auch die 12-fache Mutter Katharina  Plett, die mit einem lebensgefährlich hohen Blutdruck abtransportiert wurde. In der Regel werden zuerst die Mütter inhaftiert; dann die Väter, die fast immer auf ihren Arbeitsstellen verhaftet wurden. Christsein in Deutschland kann einen mittlerweile teuer zu stehen kommen, vor allem dann, wenn man es konsequent auslebt.
Topic 26/11

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